Barotrauma bezieht sich auf Verletzungen oder Schäden, die durch den Unterschied in Luftdruck zwischen zwei Bereichen im Körper verursacht werden. Der Begriff Barotrauma leitet sich von den griechischen Wörtern „baro“ (Druck) und „trauma“ (Verletzung) ab.
Barotrauma kann an verschiedenen Körperstellen auftreten, wie zum Beispiel im Ohr, in der Lunge oder im Magen-Darm-Trakt. Das Ausmaß der Verletzung hängt von der Differenz zwischen dem Umgebungsdruck und dem Druck innerhalb des Körpers ab.
Im Ohr kann Barotrauma auftreten, wenn beim Tauchen oder Fliegen der Druck auf das Ohr nicht ausgeglichen wird. Dies kann zu Schmerzen, Hörverlust und sogar zu einer Schädigung des Trommelfells führen. In der Lunge kann Barotrauma auftreten, wenn der Luftdruck beim Atmen zu hoch ist, was zu einer Überdehnung der Lungenbläschen und zu einem Einriss in der Lunge führen kann.
Es gibt auch andere Arten von Barotrauma, die beispielsweise beim Tauchen, in Hochdruckkammern oder in Flugzeugen auftreten können. Um Barotrauma zu vermeiden, ist es wichtig, den Druck in Ihrem Körper auszugleichen und sicherzustellen, dass der Luftdruck in Ihrer Umgebung nicht zu schnell verändert wird. Wenn du das Tauchen oder Fliegen planst, solltest du die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen und dich im Vorfeld ausreichend informieren.
Den Druckwirkungen beim Tauchen können folgende drei Phasen zugeordnet werden:
- Die Kompressionsphase beim Abtauchen
- Die Isopressionsphase während des Aufenthalts unter Wasser
- Die Dekompressionsphase beim Auftauchen
Im Körper gibt es eine Vielzahl Luftgefüllter Hohlräume. Es gibt starre und bewegliche Hohlräume in unserm Körper. Zu den beweglichen Hohlräumen z.B. Magen, Darm und Brustkorb.
Zu den starren Hohlräumen gehören Nasenneben-, Stirn-, Kiefer-, Keilbeinhöhle und das Mittelohr.
Lokalisation des Barotraumas
- Taucherbrille
- Zähne
- Nasennebenhöhlen
- Mittelohr
- Magen – Darm – Trakt
- Lunge
Barotrauma des Ohres
Außenohr –> in der Regel keine Druckschädigung
Mittelohr –> mangelnder Druckausgleich – Perforation des Trommelfells
Innenohr –> erzwungener Druckausgleich – Einreißen und Auslaufen der Peri- oder Endolymphe in die Paukenhohle
Das Mittelohr ist über die eustachische Röhre (Tube) mit dem Nasen-, Rachenraum verbunden. Das Mittelohr ist nach außen zum Gehörgang durch das Luftundurchlässige Trommelfell abgeschlossen. Entsteht im Mittelohr ein Unterdruck durch Erhöhung des Umgebungsdruckes (Tauchtiefe), so wölbt sich das Trommelfell ins Mittelohr und würde im Extremfall einreißen.
Um dieser Verletzungsgefahr vorzubeugen, kann durch Hineinpressen von Luft in den Nasen-, Rachenraum ein aktiver Druckausgleich über die Tuben herbei geführt werden. Damit gleicht sich die Wölbung des Trommelfells wieder aus.
Bei Erkältungskrankheiten mit Schwellung der Schleimhäute ist ein Druckausgleich über die Tuben im Mittelohr nicht möglich. Beim Abtauchen wird das Trommelfell gedehnt, im Mittelohr sammelt sich Flüßigkeit, es entsteht eine schmerzhafte Mittelohrentzündung.
Bei Überdehnung des Trommelfells ist ein Einreißen möglich.
Symptome:
Schmerzen – Drehschwindel
Maßnahmen:
Sofort in ärztliche Behandlung begeben
Bei Erkältungskrankheiten nicht Tauchen!
Tauchlehrer oder Partner verständigen und keine abschwellenden Schnupfenmittel (Nasensprays) vor dem Tauchgang verwenden.
Durch gewaltsames Herbeiführen des Druckausgleiches unter Wasser, besteht die Möglichkeit eines Barotraumas des Innenohres. Dies führt zu Übelkeit, Erbrechen. Drehschwindel und Verlust des Gleichgewichts.
Maßnahmen:
Sofort in ärztliche Behandlung begeben
Nasennebenhöhlen – Kiefernhöhlen – Siebbeinzellen – Stirnhöhlen – Keilbeinhöhlen :
Geschwollene Schleimhaut oder Polypen verhindern den Druckausgleich und führt zu Schmerzen und Blutabgang!
- Zähne – schlechte Füllungen reparieren lassen
- Augen – durch unzureichende Belüftung der Tauchermaske
- Magen – Darm – Trakt Symptome Schmerzen, Krämpfe, (bis zur Darmzerreissung)
Maßnahmen
Vor dem Tauchgang keine blähenden Speisen und Getränke einnehmen !