Weihnachtlicher Rundflug

Eigentlich ist es im Winterhalbjahr eher ruhig mit Rundfluganfragen. Meist ist das Wetter mies, nass und grau und kalt. Da möchte keiner so richtig gerne in die Luft. Dennoch gab es eine Wingly Anfrage nach einem Rundflug. Nicht die Fluggäste selbst hatten gebucht, sondern die Tochter des Fluggastes, die ihm den Rundflug zum Geburtstag schenkte! Das ist übrigens immer eine gute Geschenkidee –> Rundflug buchen

Glücksache

Nach der Buchung, die schon Anfang November erfolgte, machten wir auf „gut Glück“ mal einen Termin nach Weihnachten aus. Flieger reserviert und abgewartet. Tatsächlich war in der ganzen Schlecht-Wetter-Periode zur Weihnachtszeit, ausgerechnet an diesem Tag ein flugfähiges Wetter! Kaum Wind, wenig Wolken und recht warm! Ideal für einen Winterflug. So konnten wir dann schon um 11:30 Uhr abheben und die Winterlandschaft genießen!

Impressionen:

Rundflug „Bodensee“

Ready for Departure?

Die Welt von oben zu sehen ist immer wieder atemberaubend! Dennoch gibt es Orte, die einen ganz besonderen Charme haben wenn man sie aus der Luft betrachtet. Ganz besonders die Bodenseeregion gehört hier dazu. Gewaltige Ein- und Ausblicke, die man nie wieder vergessen wird!

Wir starten wie immer vom Flugplatz Donaueschingen (ICAO-Kennung: EDTD) und drehen dann nach dem Start in Richtung Osten ab. Als erstes bekommen wir den Riedes zu sehen, ein kleiner Baggersee südlich vom Flugplatz gelegen mit angrenzendem Campingplatz.

Highlight: Prüf- und Technologiezentrum

Nun gewinnen wir Höhe und fliegen zwischen dem Fürstenberg und dem Schloss Wartenberg an Geisingen vorbei und nehmen Kurs auf das Hochplateau südlich von Immendingen, wo sich die imposante Teststrecke von Mercedes-Benz befindet. Das ist schon das erste Highlight unserer Tour:

Prüf- und Technologiezentrum von Mercedes-Benz in Immendingen

Nicht selten sieht man hier Autos auf der Strecke fahren. Die Ausmaße mit insgesamt 520 Hektar und knapp 70 KM Strecke sind schon sehr imposant!

Highlight: Hegau-Vulkane

Doch weiter geht es nun in Südöstlicher Richtung, geradezu auf die Hegau-Vulkane bei Engen und Singen am Hohentwiel mit der Festungsruine. Streng genommen gehörte der zuvor überflogene Wartenberg bei Geisingen auch schon zu der Gruppe der Hegau-Vulkane.

Festungsruine Hohentwiel bei Singen

Highlight: Halbinsel Höri

Kurz vor Radolfzell am Bodensee, mit einzigartigem Blick auf den Untersee, überfliegen wir den Schienerberg von Moos nach Öhningen und Stein am Rhein und folgen dem Rhein bis zur Spitze der Halbinsel Höri bei Horn, allesamt wunderbare Ortschaften und Urlaubsdestinationen! Gerade in den Sommermonaten sieht man hier hunderte von Segelbooten auf den Untersee und Zellersee oder in den unzähligen Yachthäfen. Da kommt direkt Urlaubsstimmung auf!

Ortschaft Horn an der östlichen Spitze der Halbinsel Höri

Highlight: Insel Reichenau

von Horn aus geht es direkt in östlicher Richtung weiter zur Insel Reichenau.

Mitten im westlichen Bodensee erstreckt sich die berühmte Welterbe-Insel Reichenau. Es ist eine liebenswerte, von Wasser umspülte eigene Welt. Ehrwürdige Insel-Hüter sind die drei mittelalterlichen Kirchen. Sie gehörten einst zum Kloster Reichenau, in dem Benediktinermönche Herausragendes leisteten. Längst zählen sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dazwischen gedeihen in den Gärtnereien, auf Feldern und Rebhängen, Gemüse, Kräuter und Wein. 

Quelle: https://www.reichenau-tourismus.de

Recht beschaulich wirkt die kleine Insel, die über einen kleinen Damm bequem auch per Auto erreichbar ist, beim Überflug in ca. 500 Meter über Grund. Um so prächtiger wirkt sie aber auch von oben während der Sommermonate wenn die Insel mit ihren bunten Farben aus dem Smaragd-Türkisenem Wasser des Untersees heraussticht. Gerne lasse ich mich überreden hier eine Ehrenrunde um das Eiland zu fliegen. Auf alle Fälle ist die Reichenau ein sehr beliebtes Fotomotiv!

Blick auf die Insel Reichenau

Highlight: Insel Mainau

Wir folgen nach dem Überflug der Insel Reichenau weiter dem Rheinzufluss bis nach Konstanz und Kreuzlingen und überqueren den Bodensee diagonal bis nach Meersburg. Immer wieder schön von oben zu betrachten ist der Fährverkehr zwischen Konstanz und Meersburg mit bis zu 4 Schiffen gleichzeitig auf dem See. Von Meersburg aus nehmen wir Kurs auf die kleine Blumeninsel Mainau – hier gibt es so viel zu entdecken, dass sich auch immer ein Besuch am Boden lohnt.

Überflug Insel Mainau
Insel Mainau

Highlight: Alpenblick

bei aller Euphorie über den tollen Bodensee sollte man sich auch mal einen Blick auf die Alpen gönnen. Hier direkt am Bodensee sind diese nämlich zum greifen nahe!

Wasser und Berge – was braucht man mehr?

So langsam neigt sich die Stunde dem Ende entgegen und wir treten den Rückweg nach Donaueschingen an. Dem Überlingersee entlang bis Bodman/Ludwigshafen und Stockach nehmen wir wieder Kurs auf den Heimatflugplatz Donaueschingen. Leider ist eine Stunde Flugzeit immer viel zu schnell zu Ende. Aber es ist so wie mit allem: Wenn’s umschönsten ist, soll man aufhören. Oder aber, eine andere Möglichkeit, man bucht einfach zwei Stunden. Pilot und Maschine schaffen das!

Die Route im Überblick

Hier noch mal die ungefähre Flugroute. Natürlich sind wir auch flexibel was das angeht. Es gibt nur wenige Restriktionen wie z.B. die Kontrollzonen von Zürich oder Friedrichshafen Uder aber die Landesgrenze zur Schweiz, wo das Einfliegen nur bedingt möglich ist.

Die Route für den Bodenseerundflug

Unverbindlich anfragen

eine Anfrage kostet nichts. Sage mir einfach wann und mit wem du gerne fliegen möchtest und ich schaue ob wir das terminlich hinbekommen – alles ganz unverbindlich. Am besten erreichst du mich telefonisch unter +49 (0) 152 213 86 902 oder per Mail an rundflug@fraja.eu

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Winterflug in den Schwarzwald

Über den Wolken

Nach langer Durststrecke und Flugabstinenz, meine das Wetter heute mal eine kleine Auszeit von Wolken und Nebel nehmen zu können und machte für ein paar wenige Stunden einen kleinen Bereich des Himmels auf und ermöglichte so einen kurzen Rundflug über den verschneiten Schwarzwald und dem Feldberg.

Kalt aber gut

Mit -16°C ist der Winter alles andere als mild. Das merkt man schon beim Aushalten – alles ist irgendwie steif und träge und auch die Cessna will nicht wirklich von ihrem Standplatz weg. Eis und Schnee knirschen unter dem harten Gummi der Räder, ohne Handschuhe würde wohl das Metall der Rangierstange erbarmungslos die Hände innerhalb weniger Sekunden zu schmerzenden wunden Gliedern transformieren. Zum Glück gibt es aber Fell gefütterte Handschuhe die das zu verhindern wissen.

Erstaunlich gut sprang der Dieselmotor der Cessna F172N an und trat klaglos seinen Dienst an und war innerhalb kürzester Zeit in seinem Wohlfühlen-Drehzahlbereich in dem er ruhig und gelassen die kalte Luft einsaugte um sie zusammen mit dem zerstäubten Kraftstoff in den Brennräumen der vier Zylinder in heisse, energiegeladene Abgase zu verwandeln.

Natürlich brauchte es bei diesen Minustemperaturen schon eine gefühlte Ewigkeit, bis nach und nach die Anzeigen für Öltemperatur, Wassertemperatur und Zylinderkopftemperatur in den grünen Bereich wanderten um zu signalisieren, dass es endlich bald losgehen könne. Einzig die „Fuel-Temerature“ Anzeige wollte sich an dem lustigen Farbwechselspiel nicht wirklich beteiligen und blieb, nachdem bereits alle anderen Anzeigen mit Ihren grünen Leuchtdiödchen wedelten, immer noch stur im gelben Bereich.

Das war dann auch der Grund, weshalb die AED Lampe ständig wieder anging und für etwas Unmut und Unsicherheit im Cockpit sorgte. Zugegebenermassen entzog es sich meiner Kenntnis, ob die Cessna überhaupt eine Spritheizung hat und ob das technisch überhaupt sinnvoll und umsetzbar ist. Ein Blick ins Handbuch machte mich zunächst auch nicht schlauer. Da kam aber mal wieder der gute alte Onkel Google ins Spiel und ja, es gibt sowas!

Los gehts

Irgendwann war sie dann aus, die olle Lampe und es konnte endlich losgehen. „DONAUESCHINGEN INFORMATION, DELTA ECHO OSCAR YANKEE ECHO“ Der Funkkontakt mit dem Diensthabenden Türmen war genauso kalt wie die Temperatur draussen. Aber egal, wir wollen ja keinen Smalltalk halten, sondern fliegen! Nachdem die verbalen Formalitäten zum Abflug abgearbeitet waren und wir nach einem Backtrack auf der Bahn zur Schwelle der Piste 36 standen, war es wieder mal eine so vertrautes und tolles Gefühl den Gashebel ganz nach vorne zu schieben und zu merken, wie die Cessna sich durch die eisige Luft nach vorne schraubt. Innerhalb weniger Sekunden erreichten wir unsere Rotationsgeschwindigkeit und wir hoben ab. Im Gegensatz zum Sommer mit zweistelligen Plusgraden ist es geradezu erstaunlich wie sich so ein Flugzeug bei kalter Luft nach oben zieht.

Den ganzen Morgen über war es eine dichte Nebeldecke die eigentlich schon jedweden Gedanken an einen Flug im Keim ersticken ließ. Dennoch war ich guter Hoffnung, dass es dann doch irgendwann einmal aufmacht. Wenn auch mit Verspätung, so haben sich trotzdem die Hoffnungen erfüllt und die Reste der Nebel- und Wolkendecke waren noch gut sichtbar Richtung Süden gezogen, wo sie sich vor der Alpenkette stauten und ein imposantes Bild abgaben:

Zum Feldberg und zurück

eigentlich wollten wir nur so 20 Minuten fliegen, dann war es aber doch so geil, dass wir uns spontan entschlossen Kurs zum Feldberg im Schwarzwald aufzunehmen und zu schauen, ob da wer am Ski fahren ist 🙂 Haben wir dann auch gemacht und sind nach einer Gipfelumrundung wieder Richtung EDTD geflogen.