Welche Gefahren drohen beim Tauchen?
Tauchen birgt wie jeder Extremsport natürlich auch Gefahren; schliesslich üben wir diese Sportart in einem Element aus, in dem wir ohne technische Hilfsmittel nicht überlebsfähig sind. Zudem ist es eine Welt, in der ganz andere Gesetze herrschen, eine Welt, dessen Bewohnern wir fremd sind und die wir selbst nur unzureichend kenne
Hier eine kleine Auswahl an möglichen Gefahren , dessen Prävention und Behandlung.
Boote, Schrauben
Vorbeifahrende Boote sind für Taucher und Schnorchler eine der ernsthaftesten Gefahrenquellen. Besonders unachtsam scheinen die Schleppboote von Wasserskifahrern zu sein, deren Fahrer die Aufmerksamkeit mehr nach hinten als nach vorne richten. Die Schraube eines Motorbootes kann furchtbare Verletzungen verursachen. Auch die geräuschlosen Segelboote und Surfbretter stellen eine mögliche Gefahr dar, da sie innerhalb geringer Distanzen kaum manövrierbar sind und ein Zusammenstoß immer fatale Folgen für den Taucher hat.
- Gefährdung: An der Oberfläche schwimmende Schnorchler und Taucher und besonders solche, die gerade auftauchen.
- Verletzungen: Prellungen, tiefe Fleischwunden, Amputation von Kopf und Körpergliedmaßen
- Maßnahmen: siehe bei Blutungen
- Vorbeugung: erhöhte Aufmerksamkeit beim Auftauchen! Während der letzten Meter zur Wasseroberflache besonders auf Bootsgeräusche achten, eine Hand nach oben strecken und mit Blickrichtung zur Oberfläche um die Körperachse kreisend auftauchen. Tauchboote sollten unbedingt eine Taucherflagge hissen bzw. eine Taucherboje setzen. Schnorchler – Schleppboje
Fischernetze
Alte Netze und Angelleinen können zu gefährlichen Fallen werden, zumal man sie selbst in klaren Gewässern kaum sieht, da sie durch allerhand Aufwuchs (Algen und seßhafte Tiere) gut getarnt sind.
- Gefährdung: Durch unbedachte Bewegungen kann man sich leicht in den äußerst widerstandsfähigen Angelleinen varwickeln. Besonders gefährlich sind Fischernetze.
- Symptome: Starke Einschränkung der Bewegungsfähigkeit, Angst, erhöhte Atemfrequenz, Panik.
- Vorbeugung: Immer genügend Abstand halten. Ist man einmal darin verheddert hilft nur noch absolute Ruhe und ein gutes Tauchermesser
Verletzungen durch Korallen, Tiere und Pflanzen
Verletzungen, die in örtlichen Gebieten bzw. Gebieten, in die die Tauchsportler reisen, auftreten können.
Anzeichen für Verletzungen durch Giftwirkung (Toxine), wie sie durch die gefährlichsten Meereslebewesen verursacht werden (ähnlich für die meisten giftigen Landlebewesen)
- Symptome
1. Punktförmige Wunde oder Tentakel, die an den betroffenen Stellen kleben
2. Extreme Schmerzen
3. Ohnmacht, Schwäche, Übelkeit. Schock
4. örtliche Schwellungen, Brennen, Striemen, Entzündung
5. Geistig durcheinander, verwirrt
6. Sich ausbreitendes taubes Gefühl
7. Lähmungen
8. Krämpfe, Zuckungen
9. Atemschwierigkeiten, Atemstillstand
10. Herzstillstand
- Maßnahmen:
1. Betroffene Stellen mit Essig oder Alkohollösung abspülen
2. Betroffene Stelle in heißes Wasser tauchen bzw. warme Kompressionen geben
3. Opfer auf Anzeichen von Schock und Kreislauf- und Atemschwierigkeiten beobachten.
4. Blutdruck, Puls, Atmung und Bewußtseinslage sind ständig zu kontrollieren
5. Beachte: Bei Kontakt mit Quallen können die Nesselzellen auch nach Entfernen der Tentakel
noch auf der Haut haften und weitere Verletzungen verursachen)
6. Bei Bewußtlosigkeit – Vitalfunktionen sicherstellen
7. Stabile Seitenlage, Nacken überstrecken, ständige Überwachung!
8. Rettungskette alarmieren, Opfer schnellstens in medizinische Behandlung!
Trübes Wasser
Nach einem Sturm ist auch das klarste Gewässer trübe, da das lockere Sediment vom Meeresboden aufgewirbelt ist. Besonders tückisch sind Unterwasserhöhlen und innerhalb von Wracks, ein unvorsichtiger Flossenschlag und der feine Schlamm wird zu einer undurchsichtigen Wolke.
Konstant getrübtes Wasser deutet entweder auf eine starke Unterwasserströmung oder eine starke Abwasserbelastung hin.
- Symptome: Orientierungslosigkeit, Schwindel, Angst, Panik
- Gefährdung: Größere Tauchgruppen, deren Mitglieder sich wegen mangelnder Sicht aus den Augen verlieren. Buddysystem (zwei und mehr Taucher) bei denen der Partner zu weit weg ist.
- Vorbeugung: In trüben Gewässern sollte man immer engen Körperkontakt halten (gegenseitig unterhaken, an der Hand halten). Genügend Abstand zu schlammigen Böden halten. Bei völliger Orientierungslosigkeit auf die Blasen des Lungenautomaten achten, sie weisen sicher den Weg nach oben.